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Trends im Test
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Über die Trefferquoten von Trendforschern entscheidet am Ende immer das von ihnen angesprochene Publikum. Mit Blick auf die oft mutigen Empfehlungen und Prognosen der Experten lautet deshalb die Kernfrage: Daumen hoch oder Daumen runter?
Eine aktuelle forsa-Studie gibt für den Badbereich ebenso aufschlussreiche wie repräsentative Antworten der Bundesbürger. Das erklärte die Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft (VDS), die die Untersuchung zur Branchenmesse „ISH“ initiierte, Mitte März bei der Vorstellung der Resultate.
Zunächst ermittelten die Berliner Sozialforscher, was die Deutschen von der Möglichkeit halten, dass sich ein Badezimmer in (naher) Zukunft beim Betreten durch den Nutzer automatisch an dessen Bedürfnisse anpasst. Die schillernde Perspektive: Wenn die Tür aufgeht, sorgen moderne Technologien dafür, dass von der Beleuchtung über die Höhen von Waschtisch und Toilette bis zur gewünschten Wohlfühltemperatur und zum Lieblingsduft sofort alles „individualisiert“ wird. Der Erhebung zufolge könnte das für die Bevölkerung ab 18 Jahre mittelfristig durchaus ein Thema sein.
Schon jetzt gefällt das 16 % „sehr gut“ und weiteren 27 % „gut“. 19 % finden das „weniger gut“ und 37 % wollen sich damit derzeit „überhaupt nicht“ anfreunden. VDS-Geschäftsführer Jens J. Wischmann wertet die Momentaufnahme als „klares Indiz dafür, dass die realen Marktchancen für das ‚digitalisierte’ Badezimmer nicht schlecht stehen“. Die Industrie könne sich daher in ihrer intensiven Entwicklungsarbeit durch das Votum bestätigt fühlen.
Wie eine spezielle Analyse zeige, seien – gemessen an der Kategorie „sehr gut / gut“ – 18- bis 44-Jährige mit 47 % (insgesamt 43 %) und Haushalte mit vier Personen und mehr (49 %) für das Hightech-Bad der Zukunft besonders aufgeschlossen. Gleiches gelte tendenziell für Frauen (45 %), während es Männer nur auf eine „Gefällt mir“-Quote von 40 % bringen. Am Ende dieses Klassements rangiere im Übrigen die Altersgruppe „60plus“ mit 39 %.
Absage und Aussage
Bei ihrer Vision, dass sich das Bad mit entsprechender Ausstattung als Treffpunkt für die komplette Familie etabliert, mussten die Trendforscher laut forsa indes eine herbe Schlappe einstecken. Ganze 16 % der Bürger können sich das anno 2015 „bestimmt“ oder „wahrscheinlich“ vorstellen. Analog dazu formiert sich eine große Ablehnungsfront. Während 17 % die Verwirklichung des „geselligen“ Bades für sich selbst als eher unwahrscheinlich bezeichnen, erteilt ihm eine satte zwei Drittel-Mehrheit der Deutschen (67 %) eine kategorische Absage. Ost-/West-Unterschiede machte die Erhebung dabei nicht aus, ergänzt die Dachorganisation der Sanitärwirtschaft.
Auf ein relativ positives Echo stoße die Idee mit 27 % Zustimmung bei 30- bis 44-Jährigen. Und: Mit steigender Personenzahl im Haushalt wachse die Akzeptanz der familiären Kommunikation im Bad. Für Wischmann ebensowenig eine Überraschung wie das besonders stark ausgeprägte „Nein“ in der Gruppe „60 Jahre und älter“. Für 79 % sei eine derartige Badzukunft völlig undenkbar. „Es wird spannend sein, zu beobachten, ob sich die Menschen für das ziemlich neue Thema in den kommenden Jahren mehr öffnen“, resümiert Wischmann.
Ernüchterung und Einsatz
Ferner ging die Studie der Frage nach, wie sich die Bevölkerung über die staatliche Förderung beim altersgerechten Umbau eines Badezimmers (z. B. Kredit- und Zuschussprogramme der KfW) informiert fühlt. Die Resultate fielen, wie es heißt, „fast erwartungsgemäß“ per saldo schlecht aus. Lediglich ein Fünftel (22 %) gab danach zu Protokoll, über „sehr gute / gute“ Kenntnisse zu verfügen. In Ostdeutschland, bei Männern und bei 30- bis 44-Jährigen sinke der ohnehin geringe Wert sogar auf jeweils 18 %. Besser als der Durchschnitt schneiden u. a. Frauen (25 %) und vor allem Personen ab, die 60 Jahre und älter sind (28%).
Insgesamt 23 % stufen ihr Informationsniveau den forsa-Recherchen zufolge als „weniger gut“ ein. Jeder zweite Bundesbürger ab 18 Jahre (53 %) sei jedoch über die mögliche finanzielle Unterstützung „überhaupt nicht“ unterrichtet. Besonders hohe Defizite melden die Statistiker u. a. für Haushalte mit drei Personen (63 %) bzw. mit niedrigem Einkommen (60 %). Die „ernüchternden Zahlen unterstreichen die Notwendigkeit, auch oder gerade die ‚geldwerte’ Aufklärung der Endverbraucher erheblich zu intensivieren“, betont Wischmann. Die Sanitärbranche leiste dazu mit ihrer Initiative „Aktion Barrierefreies Bad“ bereits einen konkreten Beitrag. Das gelte für die systematische Öffentlichkeitsarbeit ebenso wie für die spezielle Internet-Plattform der firmen- und produktneutralen Anlaufstelle, für die Bundesbauministerin Dr. Barbara Hendricks Anfang 2015 die Schirmherrschaft übernahm.
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