Die VDS empfiehlt:

Diese 10 Dinge gehören nicht in die Toilette

Veröffentlicht am 14. Februar 2022
Diese Dinge gehören nicht ins WC

Foto: Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft e.V.

Aus aktuellem Anlass möchte die Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft e.V. auf die richtige Nutzung des WCs bzw. auf die nicht ganz unproblematische Entsorgung von Gegenständen im Klo hinweisen. So soll der amerikanische Ex-Präsident Donald Trump laut Zeitungsberichten zahlreiche Dokumente in seiner Toilette entsorgt haben. Dieser Beitrag fasst noch mal die Dos und Don`ts beim Toilettengang zusammen.

Bevor ein neues WC auf den Markt kommt, werden umfängliche Prüf- und Testverfahren angewandt. Dabei muss auch die Frage geklärt werden, wieviel Wasser nötig ist, um eine vorab definierte Menge Fäkalien rückstandslos in das Abflusssystem zu transportieren. Sanitärunternehmen führen solche Prüfungen meist in hauseigenen Prüflabors durch, wobei in den Prüf- und Messverfahren sogenannte Probe- oder Prüfkörper Anwendung finden. Eine Entsorgung von größeren Mengen glattgestrichenen Papiers, wie sie der US-amerikanische Ex-Präsident Donald Trump laut Zeitungsberichten in seiner Toilette im Weißen Haus mutmaßlich durchgeführt hat, ist hingegen nicht vorgesehen. Und aus diversen Gründen auch nicht zu empfehlen.

Im Unterschied zu normalem Schreibpapier besitzt das für die Körperreinigung vorgesehene Toilettenpapier nicht nur ein viel geringeres Papiergewicht – es ist auch extrem saugfähig und löst sich bei Kontakt mit Wasser schneller auf als bedruckbares Papier für den Bürogebrauch. „Ich rate dringend von der Zweckentfremdung des WCs als Mülleimer oder als Aktenvernichter ab“, empfiehlt Jens J. Wischmann, Geschäftsführer der Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft e.V. „Das WC kann nicht nur schnell verstopfen, was zu einer Überschwemmung führen kann – große Mengen Papier, Windeln, Hygieneeinlagen oder feuchtes Toilettenpapier haben in der Kanalisation einfach nichts zu suchen.“

Folgende Gegenstände gehören nicht in die Toilette

Feuchtes Toilettenpapier

Feuchtes Toilettenpapier mag zwar für die Verwendung angenehmer sein als herkömmliches. In Bezug auf die Entsorgung gilt das jedoch nicht. Denn von seiner Zusammensetzung her ähnelt es Abschmink- oder Babyfeuchttüchern, also Tüchern, die aus Kunststofffasern wie Polymeren oder Polyester bestehen. In der Toilette lassen sie sich zwar wegspülen, sie verquirlen sich jedoch auf dem Weg durch die Abwasserpumpen und können sie verstopfen. Gelangen die Tücher bis zum Klärwerk, müssen sie aufwändig aus dem Abwasser geharkt und verbrannt werden.

Lebensmittel

Lebensmittel und Speisereste sollten über den Biomüll entsorgt werden. Landen sie in der Toilette, können sie Ratten anziehen, die dem Ursprung der Nahrung folgen und aus der Toilette kriechen, was schon mehrfach wissenschaftlich beobachtet wurde.

 Fette

Speisefette gehören nicht ins Abwasser. Frittierfett zum Beispiel wird bei kälteren Temperaturen wieder hart und kann so jedes Abwasserrohr verstopfen. Speiseöle wiederum, die bei Zimmertemperatur flüssig sind, verkleben die Kanalisation.

Katzen- und Kleintierstreu

Auch wenn der Gedanke naheliegt, die Ausscheidungen von Haustieren wie die von Menschen über die Toilette zu entsorgen, gehören Katzen- oder Kleintierstreu auf keinen Fall in die Toilette. Der Grund ist, dass die Einstreu-Mittel verklumpen, sobald sie mit Flüssigkeit in Berührung kommen. Dafür reichen schon kleine Mengen, die aufquellen und Rohre verstopfen können.

 Medikamente

Medikamente wie Tabletten lösen sich im Toilettenwasser zwar auf, jedoch gelangen die Wirkstoffe von Schmerzmitteln oder Antibiotika ins Abwasser und belasten so die Umwelt. Laut Umweltbundesamt kann selbst das in der Kläranlage gereinigte Wasser noch Medikamentenreste enthalten, die mit dem Kläranlagenablauf in die Gewässer gelangen. Das hat Auswirkungen auf die Natur, insbesondere für die Tierwelt.

 Farben, Lacke und Lösungsmittel

Farben und Lacke, wie etwa Nagellack und Nagellackentferner, enthalten Giftstoffe, die nicht ins Grundwasser gelangen sollten. Auch nicht über die Toilette. Zum einen können sie die Bausubstanz und Technik öffentlicher Abwasseranlagen angreifen. Zum anderen enthalten sie oft Stoffe, die für Mikroorganismen giftig sind, sodass sie den biologischen Abbau in den Belebtschlammbecken der Kläranlagen gefährden. Eingetrocknete Farb- und Lackreste sollten deshalb im Hausmüll entsorgt werden, flüssige Farb- und Lackreste gehören in den Sondermüll.

Hygieneartikel

Binden, Slipeinlagen, Tampons und Kondome, aber auch Wattestäbchen sollten auf keinen Fall in der Toilette entsorgt werden, da sie für Rohrverstopfungen und Pumpenausfälle sorgen können.  Vor allem erstere saugen sich mit Wasser voll und quellen auf. Dadurch vergrößert sich ihr Volumen stark und kann bei zugesetzten Rohren den Ausschlag zu einer kompletten Verstopfung geben. Und das kann teuer werden.

 Zigarettenstummel

Auch kleinere Dinge wie Zigarettenkippen sollten nicht über die Toilette entsorgt werden, denn sie verschmutzen unnötig das Abwasser. Die Filter einer Zigarette verrotten nicht und lassen sich in der Kläranlage nur sehr schwer entfernen.

Haare und Fingernägel

Längere Haare oder Haarbüschel können sich im Rohr verfangen und mit der Zeit den Abfluss verstopfen. Ebenfalls lassen sich auch Finger- und Fußnägel nicht gut herunterspülen bzw. abbauen und sollten wie Haare im Mülleimer entsorgt werden.

Papier & Co

Festes Papier oder Karton lösen sich zwar auch nach einiger Zeit im Wasser auf, können aber die Abflussrohre in unmittelbarer Nähe des WCs verstopfen und sich bei größeren Mengen sogar zu einem nicht mehr lösbaren Pfropfen festsetzen. Zudem besteht die Möglichkeit, dass größere Papiermengen mit der Wasserspülung noch nicht einmal den Geruchsverschluss des WCs passieren. Dadurch droht eine spontane Überschwemmung im Badezimmer bzw. auf der öffentlichen Toilette. Gleiches gilt für Textilien wie etwa Putzlappen.