So denken die Deutschen über Bad und Gesundheit
Foto/Grafik: Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft (VDS)
Frauen sind in puncto „Gesundheitsvorsorge“ aktiver als Männer. So lautet das Fazit einer aktuellen forsa-Umfrage im Auftrag der Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft (VDS) zum Thema „Bad und Gesundheit“.
Das Marktforschungsinstituts recherchierte bei der Bevölkerung ab 18 Jahre das Wollen und die Wirklichkeit – und fand teilweise Überraschendes heraus. Zunächst wollten die Berliner Sozialforscher wissen, wie es um die generelle Bereitschaft der immer älter werdenden Deutschen steht, sich selbst länger fit und gesund zu halten. Drei Klassiker dominieren die auf der Basis von Mehrfachnennungen ermittelte Hitliste des vorgegebenen Neuner-Feldes: Radfahren (70 %), Schwimmen (61 %) und Wandern (60 %) sind danach die häufigsten Aktivitäten, die die Menschen praktizieren bzw. deren regelmäßige Durchführung sie sich gut vorstellen können.
Weibliches Geschlecht aufgeschlossener
Zudem sehen 50 % der Bevölkerung in zuhause realisierten Fitnessübungen eine geeignete Alternative für die Gesundheitsvorsorge. Joggen oder Nordic Walking bringen es auf 47 % und Aktivitäten in Fitnesscentern und Sportvereinen auf 46 %. Die letzten Ranking-Plätze nehmen Tanzen gehen (33 %), Entspannungstechniken wie Yoga oder Tai Chi (29 %) und häusliche Wasseranwendungen wie Körpermassagen und Wassertreten (14 %) ein. Laut forsa ist das weibliche Geschlecht tendenziell aufgeschlossener, wenn es um fitness- und gesundheitsfördernde „Eigenleistungen“ geht. Das gelte speziell für die Kategorien Tanzen (41 %), Entspannungstechniken (39 %) und Wasseranwendungen zuhause (17 %). Dagegen seien Männer gerade hier mit 25 %, 18 % und 10 % wesentlich weniger ambitioniert.
Spezielle Rollenverteilung
Ein ähnliches Bild zeigte sich bei der Frage, ob den Deutschen die Nutzung ihres eigenen Bades für Gesundheitsvorsorge und Fitnessübungen in den Sinn kommt. Insgesamt bejahen das 39 %, während 61 % das aktuell für nicht denkbar halten. Das per saldo „unerwartet positive Votum“ bestätigt aus Sicht der VDS die neue Rolle des Bades. „Wenn bereits heute vier von zehn Bundesbürgern das heimische Bad als Ort für die private Gesundheitsvorsorge und das persönliche Fitnesstraining in Erwägung ziehen, beweist das seinen Wandel zum vielseitigen Lebensraum“, betont Geschäftsführer Jens J. Wischmann. Auch hier seien Frauen mit einer Zustimmungsquote von 44 % offenbar „besonders motiviert“. Bei Männern liege sie gegenwärtig „nur“ bei 34 %. Klar überdurchschnittliche „Ja“-Werte ermittelte die Untersuchung außerdem u. a. bei über 60-Jährigen (44 %) und in Ostdeutschland (45 %).
Entspannende Bäder sind top
Abschließend baten die Interviewer um Auskunft darüber, welche konkreten Möglichkeiten der Gesundheitsvorsorge im Bad wie hoch im Kurs stehen (würden). Ganz oben im Klassement rangieren entspannende Bäder nach körperlicher Anstrengung (67 %) vor Wechselduschen (59 %) und Whirlwannen etwa für Massagen (51 %). Saunen (41 %), Dampfduschen bzw. -bäder (35 %) und Wassertreten (24 %) folgen dahinter. Am Ende der Skala schaffen Fitness-, Yoga- oder Tai Chi-Übungen immerhin noch 22 %.