Barrierefreie Badgestaltung – Zukunftstauglich für alle statt spezieller Einzellösung
Die Aktion Barrierefreies Bad (ABB) der Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft (VDS) informierte zur ISH 2017 über zukunftstaugliche Badezimmer für alle.
Die Aktion Barrierefreies Bad (ABB) der Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft (VDS) informierte zur ISH 2017 über zukunftstaugliche Badezimmer für alle.
Badprofis sollten ihre Kunden informieren, dass 2017 bei einer Mindestinvestition von 2.000 Euro bis zu 5.000 Euro an Zuschuss aus dem KfW-Programm 455 u. a. für die Schaffung bodengleicher Duschen, die Anpassung der Raumgeometrie sowie eine adäquate Modernisierung von Sanitärobjekten wie WCs und Waschtische fließen.
Private Eigentümer und Mieter können 2017 Zuschüsse bei der KfW Bankengruppe für Maßnahmen zur Reduzierung von Barrieren wie Stolperschwellen oder beengte Raumverhältnisse beantragen. Vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) werden dafür 75 Mio. Euro zur Verfügung gestellt.
Bodenebenes Duschen sorgt für offenes, komfortables Brausevergnügen und noch dazu für ein Bad, das durch die Barrierefreiheit selbst im Alter bequem genutzt werden kann. Was Länder wie Schweden mit leichtem Gefälle im gefliesten Boden in einfacher Weise vormachten, haben die Deutschen nun auch für sich entdeckt und perfektioniert – sogar der Ablauf erhielt ein neues Gesicht.
Das „abrupte Ende“ der Zuschussförderung im Rahmen des KfW-Programmes „Altersgerecht Umbauen“ für barrierereduzierende Maßnahmen im Gebäudebestand verunsichert Bürger und Fachbetriebe. Die Sanitärbranche befürchtet deshalb auch einen Investitionsstau bei entsprechenden Badumbauten.
Wer sein Haus generationengerecht planen will, sollte dem Bad ein paar Quadratmeter mehr einräumen. Denn wenn ein Bewohner plötzlich auf Krücken, einen Rollator oder gar den Rollstuhl angewiesen ist, braucht es großzügige Flächen. Dabei geht es aber nicht allein um den Bewegungsradius des Betroffenen. Auch die pflegenden Personen benötigten Bewegungsfreiheit, um sicher Hilfestellung leisten zu können.
Umbau oder Umzug: Geht es darum, das Haus bedarfsgerecht auszustatten, stehen nicht nur Senioren vor einer tiefgreifenden Entscheidung. Auch nachfolgende Generationen müssen sich angesichts des vermutlich noch Jahre währenden Mangels an barrierefreien Wohnungen genau dieser Frage stellen.
Für Barrierefreiheit im Bad ist es nie zu früh, aber schnell zu spät. Um diese Erkenntnis breiten Bevölkerungskreisen zu vermitteln, startete die Sanitärbranche zur „ISH 2013“ eine firmen- und produktneutrale Aufklärungsoffensive. Zwei Jahre später zog die Aktion Barrierefreies Bad an gleicher Stelle eine erste Zwischenbilanz ihrer bisherigen Arbeit.
Über die Trefferquoten von Trendforschern entscheidet am Ende immer das von ihnen angesprochene Publikum. Mit Blick auf die oft mutigen Empfehlungen und Prognosen der Experten lautet deshalb die Kernfrage: Daumen hoch oder Daumen runter? Eine aktuelle forsa-Studie gibt für den Badbereich ebenso aufschlussreiche wie repräsentative Antworten der Bundesbürger.
Eine Renovierung macht das Badezimmer nicht nur komfortabler, sondern ist zugleich die Chance, den kompletten Raum schon frühzeitig auf spätere Bedürfnisse einzustellen und barrierefrei auszustatten. Die Maßnahme hat natürlich ihren Preis, ist aber günstiger als ein erforderlicher Umbau aus der Not heraus.